Ja, was war denn das für ein Konzert?! Mit einer gigantischen Live-Performance brachten die Chiemgauer ihr Publikum in "Reichahoi" in eine Wahnsinns-Partylaune. Junge und jung gebliebene Zuhörer amüsierten sich so aufs Allerbeste!!

Hier nun die Konzertfotos und der Bericht aus dem Reichenhaller Tagblatt vom 21.02.2013 (von Katharina Stockhammer):

Vier bayerische Gypsies holen sich tanzende Heidis

Django 3000 gelingt ein furioses Konzert im ausverkauften Saal des Magazins 4

BAD REICHENHALL – Die Gegend rund um den Chiemsee scheint ein ausgezeichneter Nährboden für künstlerische Pflänzchen zu sein. Drei dieser Gewächse sind inzwischen zu richtig „angesagten“ Pflanzen herangewachsen: LaBrassBanda (spätestens seit dem ESC-Vorentscheid vor einer Woche Gesprächsthema in ganz Deutschland), die Keller Steff Band (mehr als nur ein Geheimtipp, wenn es um witziges bayrisches Liedgut geht) und nicht zuletzt Django 3000, die mit ihrem „Gypsy-Pop“ derzeit die Konzertbühnen landauf-landab entern, diesmal im restlos ausverkauften Magazin 4 in der Alten Saline. in Bad Reichenhall

 

Die Karriere des Quartetts begann vor nicht einmal zwei Jahren damit, dass es ein Video seines Songs „Heidi“ bei YouTube hochlud, und das binnen kürzester Zeit von vielen tausend Menschen aufgerufen wurde.

Vom Radio entdeckt und häufig gesendet, folgte bald ein Plattenvertrag und das Debütalbum. Wahre Fans kennen die Lieder längst auswendig, schon beim Eröffnungsstück „Zeit fia ois“ wird munter mitgesungen.

Der legendäre Jazzgitarrist Django Reinhardt stand Pate für den Bandnamen und darüber hinaus  inspirierte dieser geniale Musiker mit seinem unverwechselbaren Gypsy-Swing auch die Burschen aus dem Chiemgau. Bereits von den allerersten Tönen an versetzt der mitreißende Sound das Publikum in eine unbändige Tanzlaune, der berühmte Funken springt ohne Verzögerung auf die jungen Damen an der Bühne über. Und selbst in den hinteren Reihen kann niemand mehr stillstehen.

Flott geht’s weiter mit „Rot und Schwarz“, einer individuellen Version des Stones-Hits „Paint it black“. „Django, Django“ wiederum ist ein nachdenkliches Stück über die ungewisse Zukunft des besungenen Protagonisten, das nichtsdestotrotz ebenso tanzbar ist wie das zuvor gespielte. Den zumeist bayerischen Texten kann man getrost zuhören. Denn die Herren haben – bei aller guten Laune, die sie verbreiten – zuweilen recht verträumte und melancholische Worte gefunden. Aber es empfiehlt sich, dafür besser zuhause der CD zu lauschen. Beim Livekonzert dominiert nämlich der Rhythmus und der Groove, der sofort vom Ohr in die Beine geht und vor allem der Spaßfaktor fürs Publikum. So ist bei „Rucki Werch“ allgemeines Mitmachen angesagt und unzählige Hände gehen freiwillig und taktgenau hoch.

Jan-Philipp Wiesmann, der aus Schwaben eingebürgerte Schlagzeuger, ist der einzige, der wegen seines unbeweglichen Instruments nicht die gesamte Bühnenfläche beanspruchen kann. Gemeinsam mit Michael Fenzl am Kontrabass sorgt er im perfekten Zusammenspiel für eine rhythmische Klangbasis, die so wichtig für einen exzellenten Sound ist. Ganz nebenbei zeigt Fenzl erstaunlich akrobatisches Talent, wenn er auf seinem Instrument stehend die Balance hält. Florian Starflinger, der abwechselnd an Violine und Gitarre rasant agiert und Kamil Müller, ebenfalls an der Akustik-Gitarre, sind nicht zu bremsen. Beim „Feiadanz“ sieht man sie förmlich immer schneller ums Lagerfeuer tanzen. „Tschavo“ hingegen kommt fast balladesk daher, der „pfiffige“ Abschluss passt wunderbar dazu. „I bin des ewige Sandln so leid, i wui hoam, des werd jetz Zeit“, singen sie anschließend, und auch die „Wuidn Rössa“ ziehen etwas ruhiger über die Wiesen. Beim „russisch“ gesungenen „Hey Ne Ne Ne“ haben Schlagzeuger und Bassist eine kurze Pause, als Duo liefern sich Starflinger mit einem Pizzicato auf der Geige und Müller an der Gitarre einen musikalischen Wettstreit.

Wieder zu viert auf der Bühne vereint, geht die Post richtig ab. „Südwind“ und das auf englisch intonierte „Secret Gypsy Agent“ läuten das Finale ein. „Disko! Disko! Party! Party!“, die schräge Nummer von den nicht minder schrägen österreichischen „Discoparty Brothers“ Bernhuber und Sarsam, heizt die Stimmung noch einmal mächtig an und endet mit gemeinschaftlichen Chorgesang „I sog Django, Ihr 3000“. Alles schmettert lauthals mit.

Jetzt ist die Zeit für die „Heidi“ reif. Deshalb dürfen nun weibliche und sogar ein paar männliche „Heidis“ auf die Bühne klettern und gemeinsam mit den Djangos zu diesem Song tanzen.

Inzwischen wurde der nicht nur ein „Wiesn-Hit“, sondern hat es im Fernsehen bis zur Titelmelodie bei den „Garmisch-Cops“ gebracht. „Somma is, wenn'd Heidi kimmd und de Leid zum Danzn bringt....“ schallt es hundertfach durchs Magazin 4. Danach ist es wirklich schwer, den Ohrwurm wieder aus den Gehörgängen zu verbannen.

Zwei Stunden mit frischer, handgemachter Musik verfliegen wie im Nu und die Zuhörer haben nicht geringste Lust, nach Hause zu gehen. Lautstark werden die Djangos zurück auf die Bühne „geklatscht“, der Applaus ist überwältigend.

Die jungen Männer ziehen bei den Zugaben „Schwarze Augen“ und „Gipsy in me“ nochmals alle Register. Mit ihrem abwechslungsreichen Mix aus Pop, Rock und Swing, gewürzt mit einer überaus kräftigen Prise Csardas und Gypsy-Musik, haben sie ihren eigenen, unwiderstehlichen Stil kreiert. Ein begeistertes Publikum aus jugendlichen und überraschend vielen jung gebliebenen Gästen macht sich bestens gelaunt und beschwingt auf den Heimweg.

www.django3000.de