Über das Konzert von Stefan Dettl (dem Frontmann von "La Brass Banda") und seiner Band erschien im Reichenhaller Tagblatt vom 19.10.2011 folgender Bericht (von Katharina Stockhammer):

 

Ein sympathischer Künstler ganz ohne Rockstar-Allüren

Mitreißender Stefan Dettl mit Band zu Gast im Magazin 4

– Eine tolle Vorband war auch dabei: "Supervision"

 

BAD REICHENHALL – Ein „hartes“ Rockkonzert durfte sich nicht erwarten, wer bislang lediglich Stefan Dettls Titelsong aus seinem „Rockstar“-Album kannte. Denn das klingt wie von der guten alten „Spider Murphy Band“ entliehen und mit neuer Technik für die Jetzt-Zeit aufgepeppt. Gefälliger Pop-Rock, aber alles andere als „hart“. Live im Magazin 4 hörte sich das freilich schon ganz anders an.

 

Sieben junge Männer aus Oberösterreich, sie nennen sich „Supervision“, konnten als „Support“ dem durchweg jugendlichen Publikum richtig einheizen. Mit einer überaus gelungenen Mischung aus Rock und Ska, dazu etwas dezente Reggae- und Popeinflüsse gemixt, zeigten sich die Jungs von ihrer besten Seite. Sie nur mit einem Nebensatz zu erwähnen, würde dem Talent der Musiker nicht gerecht werden. Abwechslungsreich wurden die selbstgeschriebenen Nummern präsentiert.

Der Sänger der Band aus Ried im Innkreis, Andreas Kastinger, konnte die Zuhörer schnell mit seinen Entertainerqualitäten erobern. Posaunist Alexander Wimmer und Trompeter Matthias Fasching überraschten mit temporeichem Spiel, Andreas Sperl am Schlagzeug sorgte ebenso wie Bassist Christian Gruber für einen lässigen Groove. An der Gitarre überzeugte Markus Kastinger und Keyboarder Florian Karrer lieferte sich mit Andreas Kastinger einige wohlklingende Gesangs-Duette.

Ihre gerade fertig gestellte Debüt-CD „Ugatschaka“ könnte durchaus „einschlagen“. „Supervision“ bot eine erstklassige Show und schuf somit eine tolle Ausgangsbasis für Stefan Dettl und seine Männer.

Barfuss und mit sommerlicher Strandhose sprang der Dettl Stefan auf die Bühne. Schon bei der ersten Nummer „Rock“ ließ er es „gscheid“ krachen. Beim rhythmischen „Mexican Gringo“ durfte dann das Publikum kräftig mitsingen.

Dettl hat für seine aktuelle Tour eine neue Band zusammengestellt. Anders als auf der „Rockstar“-CD, das er mit Trio-Besetzung aufgenommen hat, tritt die Gruppe nunmehr als Sextett auf. Dafür konnte er hervorragende Musiker gewinnen. Mario Schönhofer am Bass, der bereits für Roger Chapman, Mark Knopfler und viele andere Größen gearbeitet hat, punktete im Magazin 4 mit seiner lockeren, erfahrenen Spielweise. So manchen musikalischen „Fight“ absolvierte er nicht nur mit dem Bandchef selbst, sondern auch mit Gitarrist Fabian Jungreithmayr. Tobias Weber servierte am Schlagzeug mit viel Einsatz knackige Soli. Schön wäre es gewesen, wenn die beiden talentierten Bläser, Andreas Huber an der Posaune und Jörg Hartl an der Trompete noch längere, eigenständigere Akzente setzen hätten dürfen. Aber in der Rockmusik fristen diese doch ein etwas stiefmütterliches Dasein.

Auf der Bühne drehte sich alles um den „Rockstar“ Stefan Dettl. Der studierte Musiker wurde als Mitglied von „LaBrassBanda“, wo er als Trompeter und Sänger meist im Mittelpunkt steht, bekannt. Nun bastelt er außerdem als Rocker an der Gitarre weiter an seiner Karriere. Alle Songs dieses Abends hat Dettl selbst geschrieben. Mit „Litanei“, ein Lied, das Joe Cocker gewidmet ist („der is scho a cooler Hund“) und „Vorbei geh“ sind ihm echte Highlights gelungen.

Witzig waren die Kommentare zwischen den Titeln. Man erfuhr von den Schwierigkeiten der Nachwuchsstars, bei den Frauen anzukommen und davon, dass sich die Band in zukünftig „Lovemachine“ nennen werde, um diesen unbefriedigenden Zustand zu beenden.

Wer die Kreativ-Band LaBrassBanda kennt, war erstaunt, dass Stefan Dettl seinen Sound  nicht auch beim Rock etwas variantenreicher gestaltet. Leider waren die ganz bewusst auf bairisch gesungenen Texte akustisch oft nur schwer verständlich. Doch das tat der Stimmung keinerlei Abbruch. Es wurde ausgelassen getanzt und gefeiert, und natürlich war das radio-gepuschte „Rockstar“ ein echter Kracher. Der Enthusiasmus der jugendlichen Gäste im Saal machte den sympathischen Musikern sichtlich gute Laune. Und hier zeigte sich, dass in der munteren Truppe glücklicherweise noch keine abgehobenen Rockstar-Tendenzen vorhanden sind. Der Kontakt zu den Fans war hautnah und unkompliziert. Daher durfte der Dettl Stefan erst nach drei Zugaben die Bühne verlassen. „Oana geht no“ wurde da skandiert, zum Beweis, dass es wirklich alles andere als altmodisch ist, bairisch zu sprechen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...und nach viermal Dettl & Band hier noch zwei Fotos von "Supervision" aus Ried im Innkreis (alle Fotos: K. Stockhammer)